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Es gibt so viele gute Gründe, Dinge nicht ernst zu meinen. Dafür wurde das Spiel erfunden. Wir spielen etwas, dass wir nicht „im Ernst“ so meinen. Weil wir es vermeintlich nicht können, uns nicht trauen, uns die Norm daran hindert  – die Diktatur des „man“, der Selbstverständlichkeit, es verbietet. Sie wiederum weist uns an, wie wir es tatsächlich und mit aller Ernsthaftigkeit machen sollen im Leben. Und „es“ ist im Grunde „alles“.

Sting hat sich beispielsweise an einer Norm versucht und gesungen: „A Gentleman would walk but never run.“ Das Rennen und laute Schreien mitten auf der Gasse war ja nicht so gemeint. War nur ein Spiel.

Verrückt nur, dass es ja dennoch passiert ist, sichtbar wurde, beobachtet wurde. Die Grenzen zwischen „so tun als ob“ und „so tun“ verschwimmen, lösen sich auf, wenn wir Beobachter sind, nicht Mitspieler. Als Beobachter können wir das „Ernste“ und das „Spiel“ miteinander gleichsetzen, es in den Schaukasten setzen. Was Menschen „im Ernst“ so tun beobachten wir als wäre es ein Spiel, wie Menschen „im Spiel“ einander nah kommen, sich ausprobieren, sich hinreißen lassen als wäre es ernst.

Kultur Wissen will beobachten, im Ernst und im Spiel. Dazu bediene ich mich der zwei Werkzeuge, die ich gelernt habe. Die Wissenschaft und die Schriftstellerei.