Davon wird gesprochen, wenn ein Widerspruch besteht zwischen dem was beobachtet wird und dem was gewünscht, geglaubt, gehofft, geplant oder gewollt wurde. Wenn wir etwa eine Idee haben, wie unser Leben oder wir selbst sein sollten, gleichzeitig aber Beobachtungen machen, die das Gegenteil bestätigen, erleben wir eine solche Dissonanz. Ich will mich bewegen, war aber die letzten Tage nur am Schreibtisch. Ich wünsche mir Nähe zu jemanden, bin aber völlig isoliert von dieser Person. Ich habe versucht ein Bild von einer Katze zu malen, das Ergebnis sieht aber mehr aus wie ein Meerschweinchen mit zu langen Beinen. Zusammengefasst handelt es sich um einen Widerspruch zwischen Ist- und Soll-Zustand.
Kognitive Dissonanzen auszuhalten ist psychisch extrem anstrengend für uns, weshalb wir Strategien entwickeln, diese aufzulösen. Dazu gehört die Verdrängung (Ist mir gar nicht aufgefallen, dass ich diese Person so vermisse.), die Änderung der Einstellung (Sport ist sowieso Mord und ich bin glücklich, so wie es ist.), oder die Fokussierung auf Harmonien (Gut, die Beine sind vielleicht etwas lang, aber die Schnauze ist definitiv die von einer Katze.).
Fazit:
Die Fähigkeit Kognitive Dissonanzen aufzulösen, wird mit Hinblick auf Mentale Gesundheit vor allem dann wichtig, wenn wir die Umstände nicht verändern können. Nicht immer ist es möglich, das Soll im Außen herzustellen, manchmal liegt es schlichtweg nicht in unserem Wirkkreis. Anstatt in dem Leid der aktuellen Lage zu verharren, können wir unsere „Grundprogrammierung“ auf solche Weise anpassen, dass wir uns arrangieren mit dem, was gerade ist. In dem Fall können wir auch von einem anderen Mindset sprechen.
Siehe hierzu auch die Podcast Folge von Kultur & Gestalt zu Krise und Kognitiver Dissonanz.